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Bestäuber-Trends besser verstehen: Das Hummel-Monitoring in Agrarlandschaften startet in seine fünfte Saison

Wie geht es den Hummeln in der deutschen Agrarlandschaft? Welche Arten kommen hier vor und wie verändern sich ihre Verbreitungsgebiete? Forschende am Thünen-Institut für Biodiversität entwickeln seit 2021 ein bundesweites Monitoring von Hummeln in Agrarlandschaften.

Ein Mann sitzt vornübergebeute auf einer Wiese und hält ein Netz in der Hand
Bestandsschonend: Ehrenamtliche fangen Hummeln, fertigen Belegfotos an und lassen die Hummeln anschließend wieder frei
© C. Rempel

Beim Hummel-Monitoring in Agrarlandschaften beteiligen sich dieses Jahr mehr als 120 Ehrenamtliche auf 100 Transekten in ganz Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr konnten damit sowohl die Anzahl der Untersuchungsflächen als auch der teilnehmenden Ehrenamtlichen um etwa 50 Prozent erhöht werden. Seit dem Beginn des Monitorings im Frühjahr 2021 kamen insgesamt bereits mehr als 600 Transektbegehungen und über 2000 Hummelmeldungen zusammen. Aus den bisherigen Daten lassen sich bereits Muster ableiten zu dominanten Artengruppen in der Agrarlandschaft, jahreszeitlichen Schwankungen in den Häufigkeiten von Hummelbeobachtungen sowie Interaktionen von Hummeln mit etwa 90 verschiedenen Pflanzengattungen. Langfristig sollen die erhobenen Daten dazu beitragen, Bestandsveränderungen von Hummeln, Muster in der Ressourcennutzung und den Einfluss der Landnutzung besser zu verstehen.

Hummeln zählen zu den wichtigsten Bestäubern vieler Wild- und Kulturpflanzen und spielen eine wesentliche Rolle beim Erhalt der biologischen Vielfalt und der Ernährungssicherheit des Menschen. Jedoch gilt von den 41 heimischen Hummelarten jede dritte als gefährdet. Bei den Belastungsfaktoren für Hummeln nimmt die Bewirtschaftung der Agrarlandschaft neben klimatischen Veränderungen eine Schlüsselrolle ein: zum einen macht sie etwa 50 Prozent der Landesfläche Deutschlands aus, zum anderen haben Maßnahmen intensiver Landwirtschaft direkte Auswirkungen auf die Qualität von Nist- und Nahrungshabitaten von Hummeln. Obwohl die Hauptrisikofaktoren bekannt sind, ist unklar, wie stark sich Hummelpopulationen in Agrarlandschaften verändern, welche Arten am stärksten betroffen sind und wo Veränderungen in der Ressourcenverfügbarkeit und anderer Faktoren besonders gravierend sind.

Forschende der Arbeitsgruppe Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften führen im Rahmen von MonViA seit 2021 das Hummel-Monitoring durch, um diese Wissenslücke zu füllen. Gemeinsam mit zahlreichen Ehrenamtlichen wird das Monitoring kontinuierlich weiterentwickelt. 

Weitere Informationen zum Hummel-Monitoring in Agrarlandschaften, Ergebnisse aus den letzten Jahren und Möglichkeiten, wie man sich beteiligen kann, finden sich auf der Projektseite wildbienen.thuenen.de