
„Ackerwildkräuter bieten für viele Lebewesen auf Ackerflächen eine wesentliche Lebensgrundlage,“ sagt Projektmitarbeiterin Lena Ulber. „Zahlreiche Insekten, aber auch viele andere Arten von Spinnen, Vögeln oder Säugetieren sind auf eine vielfältige Pflanzenstruktur auf dem Feld angewiesen.“
Deshalb sind Ackerwildkräuter für die Biodiversität in Kulturlandschaften eine wichtige taxonomische Gruppe. Viele Untersuchungen belegen einen extremen Rückgang ihrer Diversität. Jedoch existiert bislang in Deutschland kein langfristiges Monitoring, das die Diversität der Ackerwildkräuter bundesweit in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung erfasst. Ein MonViA-Teilprojekt hat nun ein Monitoringkonzept entwickelt, wodurch die Artenzusammensetzung der Ackerwildkräuter in Deutschland jedes Jahr in allen Hauptackerkulturen auf repräsentativen Stichprobenflächen erfasst werden soll. So können Auswirkungen von Bewirtschaftungsänderungen aufgezeigt und die Wirksamkeit von Strategien zur Biodiversitätsförderung evaluiert werden. Das Konzept zielt darauf ab, belastbare und aussagekräftige Indikatoren zu etablieren, die die Entwicklung der Ackerwildkrautdiversität unter dem Einfluss der landwirtschaftlichen Produktion sowie des Landnutzungs- und des Agrarstrukturwandels abbilden.
„Um die Entwicklung von Biodiversität auf dem Acker beurteilen zu können, ist die Betrachtung der Ackerwildkrautdiversität eine zentrale Komponente. Unser Konzept bietet einen Ansatz, die Diversität von Ackerwildkräutern effizient und repräsentativ zu erfassen. Eine Umsetzung des Konzepts würde eine umfassende Beurteilung der Biodiversität des Lebensraums Acker und damit Maßnahmen gegen einen weiteren Verlust ermöglichen“ resümiert Projektleiter Dr. Christoph von Redwitz. Ob finanzielle Mittel für eine nationale Umsetzung des Konzepts bereitgestellt werden können, ist derzeit allerdings noch unklar.
Das Konzept und weitere Informationen finden sich hier und hier.