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Schnappschüsse des MonViA-Fotowettbewerbs

Vorhang auf für die wöchentliche Vorstellung der eingereichten Bilder des Fotowettbewerbes. Los geht´s mit dem Hummelbesuch im Speisemohnfeld aus Dresden.

Hummelbesuch im Speisemohnfeld
© K. Müller von Berneck

Schlafmohn (Papaver somniferum), Blaumohn oder auch Backmohn genannt, erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit und eröffnet neue Wege für eine ertragsorientierte sowie biodiversitätsfördernde Landwirtschaft und gibt Impulse für regionale Wertschöpfungsketten.

Ein echter Allrounder

Mohn wurde schon ca. 4.000 v.Ch kultiviert und zählt damit zu den ältesten Kulturpflanzen. Ob als Heilpflanze oder als Lebensmittel, er bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und ist an die heimischen Klimabedingungen ideal angepasst.

Schlafmohn lässt sich sowohl konventionell als auch ökologisch anbauen und wird in Deutschland für die Herstellung von Gebäck, Öl und Vogelfutter genutzt. Der Anbau von Mohn folgt einer langen Tradition, der in 2021, gemessen an der Anbaufläche, seinen Höchstwert erreicht hatte. Neuer Spitzenreiter im bundesweiten Anbau von Mohn ist Bayern mit 182 ha gefolgt von Sachsen mit 147 ha (BfArM 2022) auf dessen Feldern auch das schöne Foto entstanden ist.

Der Anbau von Schlafmohn muss in Deutschland bei der Bundesopiumstelle genehmigt werden, da er dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Dafür dürfen ausschließlich morphinarme Sorten wie die Sommermohnsorte "Viola" sowie die Wintermohnsorte "Zeno Morphex" angebaut werden. Gleiches gilt auch für Hobbygärtner, die die lila Blütenpracht im eigenen Garten anziehen wollen.

Forschungsprojekte wie Regio Mohn oder Praxisbeispiele aus Franken zeigen, dass die Schaffung von Absatzstrukturen durch Rohwarenpartnerschaften mit Bäckereien oder Ölmühlen eine gute Alternative zu Importen aus Tschechien und der Türkei darstellen können. Denn der regional produzierte Mohn schafft mehr Transparenz in der Wertschöpfungskette und überzeugt durch seine Qualität. Dabei ist er nicht nur auf dem Brötchen gern gesehen, sondern auch auf dem Acker. Als Pfahlwurzler reichen die Wurzeln der Mohnpflanze gut einen Meter tief in den Boden. Das macht sie einerseits trockenresistent, zugleich ermöglicht es aber auch eine gute Nährstoffzufuhr und sorgt für eine Belüftung des Bodens.

Pollentankstelle für Bestäuber

Blühende Mohnfelder kommen auch der Biodiversität auf dem Acker zugute, da sie mit ihrem hochwertigen Pollenangebot Nahrung für blütenbesuchende Insekten bereitstellen. Besonders Honigbienen, Wildbienen und Schwebfliegen finden durch die Mohnblüte im Sommer, wenn die Obst- und Rapsblüte bereits vorüber ist, eine gute Nahrungsressource, womit der Anbau von der Bestäubungsleistung profitiert.