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Bestäubergärtchen als Pollen-Tankstelle

Insektenfreundliche Hochbeete gehen in den Methodentest, um Hummeln auch in blütenarmen Agrarlandschaften nachweisen zu können.

"Bestäubergärtchen" am Rande einer Weide mit Solarpanel zur automatisierten Bewässerung. Das Bestäubergärtchen ist ein bepflanztes Hochbeet, welches Wildbienen, vor allem Hummeln als Nahrungsangebot dienen soll.
© Leonie Lakemann

Innerhalb des MonViA Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften testen Forschende gemeinsam mit Ehrenamtlichen eine neue Methode. Dabei soll sich zeigen, ob Hummeln und andere Bestäuber auch in Agrarräumen mit wenig Blüten erfasst werden können. In intensiv genutzten Agrarlandschaften kann es vorkommen, dass während der Flugzeit von Hummeln und anderen Bestäubern nicht ausreichend Nahrung in Form von Blüten vorhanden ist. In diesem Fall stößt die etablierte Transekt-Methode, bei der die Tiere entlang einer festgelegten Strecke auf einer Untersuchungsfläche erfasst werden, an ihre Grenzen.

Mithilfe der Bestäubergärtchen soll somit die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, vorhandene Populationen nachzuweisen. Damit stellen die Hochbeete eine mögliche Ergänzung zur Transekt-Methode dar, die bereits seit 2021 im Rahmen des Projekts getestet wird.

Bestäubergärtchen

Im Mai 2023 startete der Testlauf mit den Bestäubergärtchen. Diese sind Hochbeete, die mit regionalen und hummel-freundlichen Pflanzen bestückt sind und in der Agrarlandschaft aufgestellt werden. Im ersten Jahr werden 25 solcher Hochbeete in Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen für die Testphase aufgebaut.

Ehrenamtliche Unterstützung

Für das Testjahr 2023 haben sich bereits ausreichend interessierte Freiwillige gefunden, die das Wildbienenmonitoring beim Methodentest unterstützen. Die Ehrenamtlichen erfassen von Frühjahr bis Herbst, einmal pro Monat, die auftretenden Hummeln am Bestäubergärtchen. 20 Minuten lang werden dabei die Hummeln beobachtet, gefangen, fotografiert und danach wieder freigelassen. Für Teilnehmende, die ihr Wissen über Hummeln vergrößern möchten, bietet das Thünen-Institut kostenlose Kurse zur Hummelbestimmung an. Auch Passantinnen und Passanten können beim Hummelmonitoring mitmachen: Sie können per App die Hummeln am Hochbeet selbst bestimmen und zählen.

Wer sich ehrenamtlich im Wildbienen-Monitoring engagieren möchte, kann sich auf der Webseite wildbienen.thuenen.de unverbindlich für die kommende Monitoring-Saison anmelden. Hier finden sich auch weitere Informationen zum Methodentest.