Schaderreger an Kulturpflanzen sind ein wichtiger Bestandteil der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften, da sie durch eine große Artenvielfalt gekennzeichnet sind und einen erheblichen Anteil an der Biomasse stellen können. Als wichtige Nahrungsgrundlage für höhere Trophieebenen und in Räuber-Beute-Beziehungen sind Schaderreger elementare Glieder in Nahrungsnetzen. Darüber hinaus sind sie wichtige Indikatoren für das natürliche Regulationsvermögen von Agrarökosystemen, einschließlich der direkten und indirekten Wirkung von Eingriffen wie Pflanzenschutzmaßnahmen. Bestehende Erhebungen von Schaderregern bilden dafür eine gute Grundlage, sind aber bislang oft noch nicht umfassend genug. Ziel des Teilprojektes „Schaderreger“ ist es daher, einen Vorschlag für ein Schaderregermonitoring an Kulturpflanzen zu erarbeiten und diesen exemplarisch zu erproben. Schrittweise sollen dabei landwirtschaftliche Kulturpflanzen, Wein, Apfel, und im späteren Verlauf gegebenenfalls weitere Kulturen betrachtet werden. Auf der Grundlage bereits vorhandener Daten und Monitorings zu Schaderregern in den Bundesländern sowie geeigneter Versuchsergebnisse unterschiedlicher Institutionen, sollen Kriterien für die Auswahl von Schaderregern, Kulturen, Regionen und entsprechende Monitoringmethoden erarbeitet werden, in die auch neueste Verfahren der Datenverarbeitung und -analyse sowie der Molekularbiologie und Bioinformatik einfließen. Diese Ergebnisse sind die Grundlage für die Erarbeitung eines Konzeptes für ein systematisches Schaderregermonitoring, welches bestehende Strukturen einbindet, gezielt erweitert und somit fundierte Aussagen über Trends und die Bedeutung von Schaderregern für die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften ermöglicht.