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Weinberge sind aufgrund ihrer wärmebegünstigten Lage sowie aufgrund ihres Artenreichtums an Pflanzen und Strukturen Biodiversitäts-Hotspots. Gleichzeitig gehört Weinbau zu den Kulturen mit den höchsten Pflanzenschutzmittelanwendungen. So kann sich im Weinbau neben dem Einfluss unterschiedlicher Bewirtschaftungsformen sowie naturnaher Habitatstrukturen im Umland der Rebanlagen auch der Effekt von reduziertem Pflanzenschutz durch den Anbau pilzwiderstandsfähiger Rebsorten auf die Insektendiversität auswirken. Die Begrünung der Weinberge, die seit der Mechanisierung der Weinberge notwendig ist, bestimmt maßgeblich den in Weinbergen typischen Artenreichtum an Arthropoden.
Mithilfe eines Insektentrendmonitorings im Weinbau werden langjährige Entwicklungen zur Beurteilung von Veränderungen in der Biomasse und der Artenvielfalt anhand von Gewicht, Artenzahl, Artenzusammensetzung und Stetigkeiten bewertet. Damit können klimawandel- und bewirtschaftungsbedingte Auswirkungen auf die Insektendiversität untersucht werden. Neben der Ermittlung der Biomasse wird Metabarcoding zur Erstellung umfangreicher Artenlisten eingesetzt. Letzteres ermöglicht eine umfassende Bewertung von Veränderungen der Artzusammensetzung und dem Vorkommen von Neobiota und Rote Liste Arten und kann damit die Notwendigkeit zum Ergreifen naturschutzrelevanter Maßnahmen aufzeigen. Für das Trendmonitoring Weinbau ist geplant, auf Weinbergsflächen des Bundes an der Mosel und in der Pfalz zu arbeiten, bei denen ein langfristiger Zugriff gewährleistet ist. Beide Regionen stellen die beiden extremen Pole des deutschen Weinbaus (Steillagen- Flachlandweinbau) dar.