Studien deuten darauf hin, dass Gewässerorganismen durch die landwirtschaftliche Nutzung, z. B. den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, beeinträchtigt werden. Die artenreiche Gruppe des Makrozoobenthos (am Gewässergrund lebende wirbellose Organismen, z.B. Insekten) nimmt in aquatischen Ökosystemen jedoch eine zentrale Rolle ein. Sie verwertet das eingetragene organische Material und stellt selber wiederum die Nahrungsgrundlage für andere Organismen dar. Über den Zustand der Makrozoobenthos-Diversität in Kleingewässern ist bisher wenig bekannt. Die Organismengruppe wird jedoch aufgrund ihre Sensitivität gegenüber den Belastungen, die mit intensiver Landwirtschaft einhergehen, schon seit langem als zuverlässiger Indikator für die Beurteilung der Gewässerqualität herangezogen (z. B. im Rahmen des Monitorings zur EU-Wasserrahmenrichtiline).
Im Rahmen von MonViA hat das Julius Kühn-Institut ein Monitoringkonzept entwickelt, das die Erfassung des Zustands und der Entwicklung der Biodiversität in stehenden Kleingewässern in der Agrarlandschaft ermöglichen soll. Das vorgeschlagene Monitoring soll dazu beitragen, die politisch und gesellschaftlich relevanten Aspekte zu untersuchen, indem es mit dem Makrozoobenthos eine Organismengruppe einbezieht, die sowohl für die terrestrische als auch für die aquatische Insektendiversität repräsentativ ist.
Dabei werden Daten zur Diversität des ausgewählten Makrozoobenthos systematisch in verschiedenen Kleingewässertypen und Agrarräumen erhoben. Die Datenauswertung soll sowohl auf nationaler Ebene für die gesamte offene Agrarlandschaft als auch auf der Ebene vier verschiedener Agrarräume erfolgen.
Detaillierte Informationen finden Sie im kürzlich veröffentlichten Monitoringkonzept: https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00076567