Weniger rabiat klingen die Bezeichnungen Beikraut oder Wildkraut, entscheidend für die Wertung ist, dass die Kräuter unerwünscht sind. Entweder wird ein wirtschaftlicher Schaden durch die Nahrungs- und Wasserkonkurrenz mit den Kulturpflanzen befürchtet oder im Garten spielen eher ästhetische Gründe eine Rolle. Die heimische bunte Pflanzenvielfalt hat jedoch durchaus eine positive Wirkung im Agrarökosystem. Unkräuter können den Boden schützen und verbessern, zum biologischen Gleichgewicht beitragen und sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Darüber hinaus sind viele Wildkräuter essbar und liefern wertvolle Vitamine und Mineralien und manche von ihnen haben sogar heilende Wirkung.
Ein MonViA-Projekt widmet sich der Betrachtung der Unkrautdiversität auf Ackerflächen und entwickelt einen Indikator dafür. Dadurch soll eine wissenschaftlich belastbare Datengrundlage zum Zustand und der Entwicklung der Unkrautdiversität in Agrarlandscchaften abgebildet werden. Die Daten sollen durch jährliche Erhebungen der Ackerunkräuter auf etwa 500 Ackerflächen deutschlandweit gewonnen werden. Neben dem Vergleich einzelner Kulturen soll damit auch ein zeitlicher Trend aufgezeigt werden.
Der Einfluss der sich ändernden landwirtschaftlichen Anbaumaßnahmen und des Landnutzungs- und des Agrarstrukturwandels auf die Unkrautdiversität soll durch ein langfristiges Monitoring abgebildet werden und zu einer evidenzbasierten Politikberatung beitragen.