Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Lebensraum Agrarlandschaft

Neben Vögeln, Insekten und Co bieten landwirtschaftliche Flächen auch anderen Tieren, wie Rehen einen Lebensraum. Mithilfe des heutigen Motivs aus der MonViA Fotowettbewerb-Reihe lässt sich dazu eine der Herausforderungen aufzeigen.

© U. Büttner

Zwischen Tierschutz und Landwirtschaft

Rehwild verbindet man meist mit Wäldern. Bedingt durch unterschiedliche Landnutzungen und die Fragmentierung der Landschaft etwa durch die landwirtschaftliche Produktion, hat sich der typische Lebensraum der Rehe verändert. An die waldarmen Acker- und Weidelandschaften haben sich die Tiere jedoch gut angepasst. Die Agrarlandschaft bietet eine vielseitige Nahrungsgrundlage, jedoch kommt es im Gegensatz zum forstlichen Umfeld zu mehr Störungen und Gefahren. Eine dieser Gefahren stellen die großen Mähmaschinen dar. Während der ersten Mähperiode fallen ihnen immer wieder Rehkitze zum Opfer. Diese sind für Landwirtinnen und Landwirte mit bloßem Auge nicht zu erkennen und verharren als natürliche Schutzstrategie reglos auf dem Boden, wenn Gefahr droht.

Der Schutz der Wildtiere birgt dabei jedoch verschiedene Herausforderungen. Das Ablaufen der Flächen ist beispielsweise viel zu zeit- und ressourcen-intensiv und ein späterer Mähtermin ist mit Einbußen verbunden, da vegetations- und witterungsbedingt nur ein kleines Zeitfenster zum Mähen bleibt. Somit braucht es eine Lösung, die den Zeitpunkt der Mahd berücksichtigt und trotzdem zum Schutz der Rehkitze beiträgt.

Mit Infrarot zur Wildtierrettung

Der Einsatz von moderner Technik kommt hierbei auch dem Tierschutz Zugute. Mithilfe von Drohnen können Grünland- und Ackerfutterflächen effizient nach Rehkitzen abgesucht werden, bevor sie verletzt werden, oder sie der Mähtod ereilt. Dabei wird die Drohne mit einer Infrarot- und Farbkamera ausgestattet, die in Kombination mit einer speziellen Software die Kitze lokalisiert. Durch den Einsatz der Drohnen können Rehkitze somit während der Brut- und Setzzeit aufgespürt und gerettet werden, ohne das es zu verspäteten Mähterminen kommt.

Drohnen werden jedoch nicht nur für den Tierschutz eingesetzt, sondern haben im Zuge der Digitalisierung der Landwirtschaft ein breites Einsatzfeld. Sie können beispielsweise beim Detektieren von Unkräutern, Schaderregern, Krankheiten und Bestandsdichten eingesetzt werden. Die Erkenntnisse helfen anschließend dabei die richtigen Maßnahmen zum Pflanzenschutz oder zur Düngung zu ergreifen.  

Förderung zur Rehkitzrettung

Bereits seit 2021 wird die Rehkitzrettung durch den Einsatz von Drohnen vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Aufgrund des großen Interesses an der Fördermaßnahme für die Beschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung, wurde das Förderbudget in 2023 auf 4,4 Mio. € aufgestockt. Mit dem Einsatz der Drohnen und Wärmebildtechnik soll so der Tierschutz vorangetrieben werden.

Weitere Bilder des MonViA Fotowettbewerbes finden Sie hier.