
Unkräuter sind unerwünscht im Garten oder im Feld, weil ein Schaden oder eine Störung befürchtet wird. Die heimische bunte Pflanzenvielfalt hat jedoch durchaus positive Wirkungen. Viele Gartenunkräuter, wie Löwenzahn, Brennnessel oder Giersch, sind essbar und sehr wichtig für Insekten.
Auf Ackerflächen erfüllen Unkräuter wesentliche ökosystemare Funktionen. Sie stellen zum Beispiel ein vielfältiges Pollen- und Nektarangebot für Bestäuber oder auch ein Habitat für viele spezialisierte Insektenarten zur Verfügung. Sie können aber auch die Infiltration von Niederschlagswasser fördern und den Boden vor Erosion schützen. Unkräuter tragen somit dazu bei, dass Agrarökosysteme stabiler und diverser werden.
Statt sie vollständig zu bekämpfen, lohnt es sich, ihren Nutzen zu entdecken – sei es in der Küche, als Naturheilmittel oder zur Förderung der Biodiversität. Also, warum nicht heute, am Tag des Unkrauts, einmal mit anderen Augen auf die Beikräuter im Garten oder auf Ackerflächen blicken?
Ein MonViA-Projekt betrachtet die Unkrautdiversität auf Ackerflächen und entwickelt einen Indikator für ihre Messung. Dadurch soll eine wissenschaftlich belastbare Datengrundlage zum aktuellen Zustand und der kontinuierlichen Entwicklung der Unkrautdiversität in Agrarlandschaften geschaffen werden. Der Einfluss der sich ändernden landwirtschaftlichen Anbaumaßnahmen und des Landnutzungs- und Agrarstrukturwandels soll durch ein langfristiges Monitoring abgebildet werden und zu einer evidenzbasierten Politikberatung beitragen.